Dubai, Baby!

Der Flug nach Dubai verlief an sich ganz normal, Sechs Stunden waren jetzt auch nicht so die Masse. Mein Sitznachbar entschied sich gleich von Anfang an für die ruhige, schlafende Reise, nun gut, da hatte ich Zeit mich meinen Serien zu widmen und erst mal auszuspannen. Der Flieger landete pünktlich früh morgens um 6 Uhr und die Einreise zog keine spannenden Geschichten nach sich, Stempel rein in den Pass und weiter Gings.

Nun musste ich mal noch rausfinden, wo denn überhaupt mein Hotel ist, mit solchen Nebensächlichkeiten konnte ich mich bis jetzt noch nicht beschäftigen, aber dank FreeWiFi am Airport war das alles kein Problem. Metro-Netz funktioniert ganz gut, es gab verschiedene Karten mit integrierten Chips, welche mit Guthaben immer wieder beladen werden konnten. Wer mal vor hat diese Stadt zu bereisen, dem empfehle ich die “red nol card“, kostet initial 2 AED und kann immer wieder am Automaten oder von den netten Kassierern aufgeladen werden. Das System finde ich sehr praktisch, man zieht die Karte beim Betreten der Station, sowie Verlassen über den Scanner und bekommt eine streckengenaue Abrechnung. Nach 10 Minuten war ich auch schon downtown und bin an der richtigen Haltestelle raus, da traf mich erst mal der Schlag. Bis jetzt war ja alles klimatisiert aber nun gings an die Luft, welche sich schon auf angenehme 34 Grad aufgeheizt hatte 🙂 Dazu der Backpack und daran baumelnd mein Fotorucksack … war eine recht interessante Situation. Auf GoogleMaps hatte ich mir schon genau die Route rausgesucht, wie ich an mein Ziel kommen würde, lief los und war auch prompt auf dem richtigen Weg, doch nach dem angegebenen Kilometer war da irgendwie kein “Hallmark”-Hotel … ich ging über Nebenstraßen drumherum, aber konnte nichts finden. Langsam begann ich an mir selber zu zweifeln und begab mich erst mal zu McDonalds, da gabs ne Aircondition und ich hatte Zeit in Ruhe nochmal im Laptop nachzuschauen. Es änderte sich aber nichts, ich war laut Google richtig. Da kein FreeWiFi mehr vorhanden war, konnte ich auch keine alternativen Seiten ansurfen, um die Adresse abzugleichen. Etwas demotiviert zog ich wieder los und ging dann in eine Wechselstube um zu fragen, ob da jemand das Hotel kennen würde, die ersten wussten nichts aber irgendwann kam einer, der mir den Weg beschrieben hat … Google hatte gelogen! Es ist an der falschen Stelle verzeichnet … eine Welt brach in mir zusammen!

Nach einem kurzen PowerNap begab ich mich dann wieder auf die Straße um mich mal etwas umzuschauen und die Gegend zu erkunden. Die Autos hupten mehr, als geblinkt wurde, egal wo, sobald ein Fußgänger an der Straße stand, wurde gehupt, damit der auf keinen Fall drüber geht, man wollte ja nicht anhalten! Gegenseitiges angehupe gehörte glaub zum guten Ton, manchmal hatte ich auch das Gefühl, dass die Machos einfach nur auf sich im Auto aufmerksam machen wollten, bei Frauengruppen gab es regelmäßig und ausgedehnte Geräuschkulissen von der Fahrbahn aus. Umso mehr ich von Mall zu Restaurant zu Kaffeestübchen wechselte wurde mir auch mehr klar, was die Menschen hier für einen Irrsinn eigentlich fabriziert hatten. Mitten in die Wüste einfach mal eine Stadt auf westlichem Niveau hin gezimmert und weil die Hitze keiner aushalten würde, gibt es überall Klimaanlagen, welche alles runterkühlen, dass es einem in den Gebäuden fast zu kalt, in kurzen Klamotten, wird. Ich sah einen Starbucks-Außenbereich, welcher umstellt von mobilen Klimaanlagen war, die Richtung Tische die kalte Luft schoben. Bei uns in Europa wird wegen Energieeffizienz, Green IT etc. rumgeheult ohne Ende, dabei sollte man einfach mal sich überlegen was in diesem Teil der Welt passiert, da sind wir glaube sehr sehr sparend unterwegs. Das Ganze nur … weilses können! Das Geld, welches hier durch das Öl und die entsprechend Investoren zur Verfügung steht, ist einfach zu viel und daher interessiert es auch keinen weiter, warum die ach so tolle Weltpolitik sich nicht mal damit beschäftigt?

Abends wollt ich noch ein paar Nachtbilder auf der Straße schießen gehen, aber alleine auf den 500 Metern zur U-Bahn wurde ich drei Mal angelächelt, sowie gegrüßt und einmal sehr nervigst angesprochen, ob ich nicht mit aufs Zimmer kommen wöllte, da hatte ich dann langsam schon fast die Schnauze wieder voll und durch die Müdigkeit keine Lust mich mit den netten Damen auseinander zu setzen. Schnell hatte man einen Blick dafür bekommen, wer einen wohl gleich sich anbietet und konnte daher auch recht gut im Spießrutenlauf mich bewegen, ohne angelabert zu werden. Was mich dabei aber am meisten wundert, in Dubai sind die so streng mit Strafen in Beziehung auf „kein Sex vor der Ehe“ etc. aber die Frauen rennen trotzdem recht offen auf der Straße rum und stellen sich zur Schau, wird das akzeptiert oder werden die nur nicht gefasst?

Kleiderordnung ist ja auch so ein heikles Thema in dem Gebiet. Umso mehr Haut man zeigt, umso schlimmer ist es, vor allem bei Frauen. Die Männer liefen alle in Ihren weißen Gewändern rum bzw. waren sehr schick mit langen Hosen oder sogar Anzug unterwegs. Frauen hatten meist schwarze Umhänge an und immer schön einen Schleier vorm Gesicht, dass denen nicht zu warm geworden ist? Buisnessfrauen waren auch immer schick im Anzug zu treffen. Anfangs bin ich noch brav in Turnschuhen und Dreiviertelhosen durch die Gegend getigert, aber irgendwann war es mir dann auch egal, da kamen dann Flip-Flops. Die Kollegen unter Ihren weißen Stoff hatten die schließlich auch alle an, mir wurde trotzdem nirgends der Zugang verwehrt, von daher alles gut 🙂

“Scheiße! Frühstück verpennt …” war mein Gedanke als ich nach der ersten Nacht aufwachte. Es war 11.30 Uhr. Nicht schlimm, ich wollte heut mir sowieso mal die “Dubai Mall” anschauen und da wird es sicherlich etwas geben. Also Rucksack gepackt, ab in die Metro und beim Aussteigen erst mal nicht schlecht gestaunt. Das größte Gebäude der Welt “Burj Khalifa” begrüßte mich als ich wieder an der Oberfläche ankam.

Statt den Bus zu nehmen, machte ich mit zu Fuß auf den Weg zur Mall, in der Hoffnung noch mehr Überraschungen zu erleben und nicht einfach nur blind daran vorbei zu fahren. Sind noch ein paar schöne Bilder bei rausgekommen. Um das Gebäude abzulaufen und alle Shops zu sichten, hätte man sicher eine ganze Woche gebraucht, hab mich dann eher auf die für mich interessanten Sachen konzentriert, Foodcourt und Klamottengeschäfte! Es gab dann noch witzige Sachen, wie eine Eishockeyfläche und einen Wasserfall über 3 Etagen, zu entdecken, nett 🙂 Bei Quicksilver und Konsorten bin ich viel zu viel Geld losgeworden, aber alles in allem zufrieden mit meinen Neuanschaffungen, es war von Anfang an mein Plan mit wenig Gepäck zu starten und mich Weltweit mit den Sachen einzudecken, die ich brauche. Da es freies WLAN gab, bin ich auch nicht drumherum gekommen nochmal nach Mietwagen zu schauen und für 15€ am Tag hab ich mir dann einen Mitsubishi Lancer reserviert, Preis/Leistung war das einzig entscheidende und das Verhältnis hat gestimmt. Bei 30 Cent pro Liter Benzin hielten sich auch die laufenden Kosten im Rahmen 🙂 Die Fortbewegung auf 4 Rädern in Dubai ist wie schon angedeutet, etwas ganz anderes als in Deutschland. Verkehrsregeln sind eher Empfehlungen, richtig weit kommt man mit Dreistigkeit und Hupen, als ich das dann auch ausprobierte wurde das Fahren viel entspannter 🙂 Wobei ich vor den sechsspurigen Kreisverkehren bis zum Schluss Respekt hatte, da prügelten die Leute auch ohne Rücksicht und Verlust raus und rein.

Durch die gewonnene dynamische Fortbewegung war mein erstes Ziel das Atlantis-Hotel auf der “palm jumeirah”, ich wollte mir diese künstliche Landgewinnung unbedingt mal anschauen und sehen ob sich das wirklich alles lohnt…

Man konnte auf der Palme rumfahren wie es einem beliebte und so hab ich mir auch die Ecken angeschaut, in welchen die Gebäude und Ferienniederlassungen erst noch entstehen oder war einfach mal am Meer unten, um den Fischen zu winken. Alles sehr beeindruckend, was man mit etwas Größenwahn und noch mehr Geld sich so alles einfallen lassen kann 🙂

 

Irgendwann entdeckte ich dann aus der Ferne, durch das Tele, ein Gebäude von dem ich schon gehört hatte, die Skihalle! Direkt an die “Mall of Emirates” drangebaut, welche sogar noch größer ist als die “Dubai Mall”. Da ich soweit mit meinen Besichtigungen durch war, konnte ich mir einen Blick natürlich nicht entgehen lassen, evtl. sogar eine Runde selber fahren?

Es gab sogar einen Funpark mit Rails und Schanzen … man hat das gegribbelt, aber ohne meine Ausrüstung hatte ich dann keine Lust 40 Euro für paar Stunden zu investieren 🙂

Was kann man bei Der Hitze eigentlich am sinnvollsten machen? Richtig! … baden gehen … also hab ich mir ein Spaßbad rausgesucht und es mir einen Tag lang auf der Liege und in den Rutschreifen gut gehen lassen. Das Ganze hieß “Wild Wadi” und befand sich neben dem Luxushotel “Burj Al Arab”. Neben ewig langen Rutschen, gab es noch ein Wellenbecken und einen tollen Blick aufs Meer, sowie den Strand. Leider konnte man diesen als Normalbürger nicht betreten, da es exklusiv zu den Hotels am Wasser gehörte.

Nach einem Tag im kühlen Nass sollte es aber jetzt auch wieder los gehen und ich entschied mich aus Dubai raus, Richtung Oman, in die Wüste zu fahren, mal sehen wie Dünen so in echt aussehen und evtl. mal auf einem Quad oder mit einem Jeep im Sand ein wenig Spaß haben …

Auf den “Autobahnen” darf man sogar 120 fahren … wow! Das schlimmste war, die Karre hat eine Art Warneinrichtung, sobald ich 125 gefahren bin, fing das Ding nervigst an zu piepen … schrecklich, naja, da auf der Strecke alle paar Kilometer geblitzt wurde, war es evtl. besser so.

Den Oman konnte ich auch kurz besuchen, da es dort aber keine Dünen mehr gab bin ich auch recht schnell wieder zurück um endlich meine Füße in den fast roten Sand zu stecken und eine Wüste mal in echt zu sehen, es war sehr beeindruckend und ich hatte auch mit dem Auto etwas Spaß abseits der Straße, wollt aber ein liegen bleiben vermeiden und habs daher nicht übertrieben 🙂 Den Quad-Spaß musste ich mir dann doch verkneifen, knapp 60 Euro für eine Stunde mit Führer durch die Steppe … alleine und länger hätt ich es mir sicher nochmal überlegt, aber so war das Thema erledigt. Sonnenuntergänge sollten aber in der Wüste unvergesslich sein und daher bin ich noch etwas geblieben um das ganze Aufzunehmen, am Ende war ich aber ziemlich enttäuscht, es war lange nicht so spektakulär wie ich es erwartet hatte … evtl. hatte ich auch nur einen schlechten Tag erwischt.

Nun waren die Tage hier auch schon fast vorbei, ich musste noch das Auto zurückgeben und kurz darauf ist mein Flip-Flop auseinander gefallen, das war ja natürlich wieder typisch! Auf die Schnelle hab ich auch keine gefunden, welche mir zusagten und daher musst ich nochmal heim und bin dann anschließend in die “Dubai Mall” um mir ein schönes Paar zu holen, keine Lust mich nachher zu ärgern, weil ich in der Not einfach irgendwas gekauft habe, schließlich muss ich darin die nächsten 6 Monate ja auch noch rumlaufen. In dem Zuge gab es dann auch noch etwas Kamerazubehör, ich muss echt lernen mich zurückzuhalten 🙂 Ab 20 Uhr wollt ich dann auf die Aussichtsplattform vom “Burj Khalifa” hoch, um Dubai von oben im dunklen abzulichten, aber leider waren alle Fahrten schon voll … das hab ich auch noch nirgends erlebt, dass es keine Karten mehr gab, Seattle, New York, Berlin, überall funktionierte es immer ohne ewig vorher ein Ticket zu kaufen. Etwas angesäuert verließ ich die Mall, bin noch etwas um die Fontänen spaziert und hab das ein oder andere Bild geschossen. Das war es nun also mit Dubai, der nächste Tag bestand nur noch aus “Laptoptag” am Airport, während ich auf den Flug nach Singapur wartete. Am Ticketschalter sah die Verkäuferin dann die ganzen Stationen wo ich noch überall hinkomme und war ganz aufgeregt und hat erst mal schön bestimmt eine viertel Stunde mit mir darüber gequatscht … nebenbei schön gemütlich das Gepäck aufgegeben und ein Platz am Notausgang mit voller Beinfreiheit sprang dabei auch noch raus … schönes Ding! Die Ausreise wiederum wurde noch interessant, man darf in Singapur keine Zigaretten einführen, wenn man auf der Straße oder am Zoll mit nicht vom Staat genehmigten Kippen erwischt wird, zahlt man 250€ Strafe pro Schachtel. Dort gibt es welche zu kaufen, die haben aber alle einen speziellen Stempel aufgedrückt bekomme, jede Einzelne!!! Ich hatte die Chance meine Schachteln verzollen zu lassen und die Kollegen würden dann jede Zigarette einzeln stempeln und 17 Cent pro Stück von mir haben wollen … oder ich schick sie einfach zurück nach Hause. Also hab ich mir all meine Erinnerungen, Andenken und die Schachteln geschnappt, bei DHL am Flughafen in ein Paket werfen lassen und ab zurück in die Heimat damit, auch nicht schlecht, die erste Tasse ist somit schon mal wieder in Deutschland 🙂 Bei der Passkontrolle wurde es dann aber nochmal komisch, der gute Zöllner kam nicht so recht klar. Er schaute immer wieder mich an, dann in meinen Pass, anschließend auf seinen Monitor, mir wurde schon ganz mulmig, was gibt es denn jetzt für Probleme? Wurde ich doch tausendmal geblitzt und lassen die mich nicht ausreisen bis die Knöllchen bezahlt sind? Sehe ich einem Terroristen ähnlich und geh gleich innen Bau? Ich wusste es nicht … dann schickte er mich noch in ein extra Büro, da sollte ich meinen Pass abgeben … nun wurde es echt komisch. Bin dann dahin und die Kollegen dort haben das gleiche Spiel “Ich – Pass – Monitor” gespielt … nach gefühlten Stunden griff er dann zum Stempel, drückte mir einen grünen Irgendwas ins Dokument und hat mir gute Reise gewünscht … das war der Augenblick als es derb gescheppert hat im Airport, mir ist ein Stein vom Herzen gefallen 🙂 Passport geschnappt und weg … nicht dass die sich das nochmal anders überlegen 🙂 Der Rest verlief nach Standardprozedur, warten aufs Boarding, rein in den Vogel und dann erst mal schön Beinfreiheit genießen 🙂 Pünktlich 21 Uhr begaben wir uns in die Lüfte und es lagen 7 Stunden voller Reisetagebuch schreiben, Bilder bearbeiten und seit Tagen mal wieder Bier vor mir. Morgens um 8 laut Singapur-Uhr sind wir sicher gelandet und nun beträgt mein Zeitunterschied zu Deutschland +6 Stunden, was meinem Körper natürlich, wie sollte es auch anders sein, ordentlich zu schaffen macht, ich hasse diesen jetlag-Mist! Bis demnächst, hier noch meine Erinnerungen an die Zeit:

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One Response to Dubai, Baby!

  1. Diddi says:

    Meine Google Welt wäre auch zusammengebrochen. Aber das die dich durch den Face-check gelassen haben, versteh ich nicht. 😀

    Viel Spaß noch.

    Lg Diddi

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